Durch die breite Masse an Publikum, die durch Beliebtheit und mediale Vermarktung von Popmusik erreicht werden kann, liegt es nahe, dass die Inhalte von bestimmten Songs sich oft mit politischen Botschaften beschäftigen.
Politische Inhalte
So bietet die im Mainstream erfolgreiche Musik seit ihrer Entstehung die Möglichkeit für Bands oder Solokünstler, sich politisch auszudrücken: die Ästhetik von Popmusik beschäftigt sich seit jeher neben inhaltlichen Motiven wie Liebe und Partnerschaft auch mit sehr bedachter, anspruchsvoller und künstlerisch intensiver Thematik; die Zuhörerschaft soll so politisch motiviert, zu politischen Zielen informiert und aufgeweckt werden.
Vertreter des amerikanischen Folk, welcher die Popmusik zu Beginn stark geprägt hat, sind zum Beispiel Künstler wie Bob Dylan; ab den 1980er Jahren haben politisch relevante Musiker wie Stevie Wonder, U2 oder Bob Marley einen unschätzbaren Einfluss auf das politische Mindset junger Generationen. Dabei werden beispielsweise soziale Missstände, gesellschaftlich brisante Nachrichten oder grundlegende Menschenrechte thematisiert sowie politische Ereignisse aufgearbeitet. Bestimmte Künstler und deren Songs sind untrennbar mit einer Widerstandskultur verbunden, und werden wiederholt für Demonstrationen und andere politische Proteste genutzt oder speziell zu Zwecken des Protestes geschrieben und veröffentlicht.
Politisch motivierte Festivals
Seit der Entstehung des berühmtesten Popfestivals, Live Aid, 1985, wurden unzählige Benefizprojekte von Musikern und Veranstaltern ins Leben gerufen, wie A Tribute to Nelson Mandela, A Concert for Bangladesh oder We feed the World. Dabei geht es darum, durch die große gesellschaftliche Reichweite der Popmusik möglichst viele Menschen auf international relevante politische Themen aufmerksam zu machen: bei den Festivals, für welche die auftretenden Künstler auf ihr Honorar verzichten, wird auf internationale Kriegssituationen, die Unterdrückung von Menschenrechten, gesellschaftliche Probleme wie Rassismus oder Armut oder bestimmte Krankheiten wie AIDS aufmerksam gemacht. Dabei werden teilweise Spenden in Millionenhöhe für gute Zwecke erzielt und durch die Massenmedien zum Kampf gegen diese Missstände aufgerufen.
Popmusik lässt sich also niemals nur auf Partymusik zum Tanzen für Jugendliche darstellen; die Zahl an Menschen, die durch derart beliebte Musik erreicht und emotional angesprochen werden kann, darf politisch nicht unterschätzt werden.